06.09. bis 24.09.2023
Malerische Fachwerkdörfer, sanfte Berge, unendliche Wälder, deftige Gerichte und Hänge voll mit Weinreben. Das Elsass ist eine historische Region im Nordosten Frankreichs, die in der Rheinebene liegt und an Deutschland sowie die Schweiz grenzt. Die Region stand jahrhundertelang abwechselnd unter deutscher und französischer Kontrolle und weist eine entsprechend gemischte Kultur auf. Landschaftlich wird das Elsass meist als die Gegend zwischen den Vogesen und dem Rhein beschrieben.
Mittwoch, 06.09.2023
Anreise
Wir starten um 06.30 Uhr. Die Sonne kommt hervor und es wird heiß. Flott kommen wir auf die A1 Richtung St. Pölten. Auf dem ASFINAG-Rastplatz Roggendorf auf Höhe Loosdorf, treffen wir um 08.25 Uhr mit Annemarie und Michael zusammen. Kurzes Plauscherl und die letzte Abstimmung der Fahrroute. Um 08.45 Uhr geht es weiter. Wir kommen gut voran. Einmal kurzer Zwischenstopp in Suben zum Tanken und anschließend geht es über die Autobahn Richtung München. Überraschenderweise kommen wir, trotz größerem Verkehrsaufkommen und drei kürzeren Staus, auch hier gut voran. So checken wir nach München um 14.00 Uhr am Camping Ampersee ein. Wir werden freundlich empfangen, bezahlen gleich die Nacht (€ 35,- + € 1,- für die Dusche) und haben schnell zwei kleine Stellplätze nebeneinander gefunden. Doch etwas müde von der Fahrt, relaxen wir vorerst. Danach spazieren wir zum danebengelegenen Ampersee. Um 17.00 Uhr gehen wir in das kleine Restaurant vor dem CP, gönnen uns ein großes Helles und essen gut. Wieder bei unseren Wohnwägen, füllt sich der CP ordentlich mit weiteren Durchreisenden. Wir bereiten uns langsam zum Schlafen vor. Etwas Bedenken haben wir wegen der hörbar naheliegenden Autobahn und den vielen Fliegern über München.
Donnerstag, 07.09.2023
Ankunft
Überraschender Weise haben wir gut geschlafen. Um 06.30 Uhr ist Tagwache. Wir frühstücken und um 08.15 Uhr sind wir abfahrbereit. Der Tag verspricht wieder hieß zu werden. Schnell sind wir auf der Autobahn. Es herrscht viel Verkehr, aber es geht trotzdem relativ flüssig voran. Noch einmal wird nachgetankt. Danach überfahren wir um 13.12 Uhr die Grenze nach Frankreich. Nur mehr wenige Kilometer und wir erreichen den Campingplatz Municipal Pierre de Coubertin in Ribeauvillé. Leider ist der Platz voll. Sehr freundlich und liebevoll wurde uns geholfen. Zwei, leider sehr kleine (für uns zu kleine) Plätze hätten wir für die nächsten fünf Tage nehmen können und hätten dann auf frei werdende Stellplätze umstellen können. Das wollten wir nicht. Daher wurde uns von der freundlichen CP-Chefin ein anderer Campingplatz, 23km weiter in Labaroche, empfohlen. Die Dame rief uns dort an und reservierte gleich zwei Stellplätze. Wir bedanken uns und fahren zum Camping Les Deux Hohnack. Die Anfahrt war etwas spektakulär über Serpentinen bergauf auf 800 Hm hoch. Auch hier werden wir um 15.30 Uhr freundlich und hilfsbereit empfangen. Zwei schöne Stellplätze unter schattenspendenden Bäumen neben einander werden uns empfohlen. Die nehmen wir und schnell haben wir aufgestellt. Dann wird unser vorgekochtes Essen gewärmt und mit großem Appetit verspeist. Bald geht es wieder in die Betten.
Freitag, 08.09.2023
Ausflug
Nach einer sehr ruhigen Nacht werden wir um 08.00 Uhr wach. Die am Vortag bestellen Croissants und Baguette gibt es zum Frühstück. Danach entschließen wir uns für einen Ausflug in der Nähe. Wir fahren gemeinsam mit Michaels PKW zu einem Deutschen Soldatenfriedhof (cimetière militaire allemand de Hohrod). Anschließend besuchen wir das Mémorial du Linge bei Orbey. Die denkmalgeschützte Stätte, die heute zu sehen ist, stellt nur einen kleinen Teil des Schlachtfeldes in den Vogesen dar, welches sich über mehr als zwei Kilometer erstreckte. Danach machen wir noch halt bei einem französischen Friedhof (Cimetière Militaire du Wettstein).
Anschließend geht es noch nach Col de la Schlucht.
Auf dem Rückweg kehren wir im Almgasthaus „Nr.8“ Glasborn ein und essen viel und gut. Wieder zurück bei den Wohnwägen, verdauen wir einmal das Essen.
Danach bauen wir unsere Vorzelte auf. Anschließend lassen wir den Tag gemütlich ausklingen.
Samstag, 09.09.2023
Spaziergang
Trotzdem wir hier auf 800 Metern Seehöhe und im Wald stehen, verspricht der Tag heute wieder sonnig und heiß zu werden. Wir starten mit einem ausgiebigen Frühstück gemütlich in den Tag. Danach flanieren wir durch den CP, unterhalten uns mit anderen Gästen und lassen ansonsten die Seele baumeln. Langsam meldet sich der Hunger und wir beginnen mit Kochen. Heute gibt es abgeprasselte Knacker mit Kartoffelpüree und frischem Paradeisersalat. Danach entschließen wir uns zu einem Verdauungsspaziergang durch den Wald zum Restaurant Auberge Obschel. Das Lokal ist ordentlich besucht und wir finden auf der Terrasse einen guten Tisch mit Aussicht auf die Wiese und den angrenzenden Wald. Hier genießen einen Aperitif Oschel und verschiedene Weine. Danach umarmen wir einen Mammutbaum und durch den Wald geht es wieder zurück zum Campingplatz.
Sonntag, 10.09.2023
Radtour
Nach wieder einer ruhigen und erholsamen Nacht, wollen wir heute nach dem Frühstück eine kleine Radtour unternehmen. Also steigen wir auf unsere Räder und fahren durch den anliegenden kühlen Wald bis zum Restaurant Auberge Obschel. Von hier halten wir uns Richtung Chateau Hohnack. Danach geht es weiter nach Labaroche. Hier besuchen wir das Handwerkerfest beim Museum und essen und trinken gut. Anschließend flanieren wir die Stände mit den Handwerkern ab und danach geht es wieder zurück zum Campingplatz. Gemütlich lassen wir den Tag wieder ausklingen.
Montag, 11.09.2023
Wanderung Grand Ballon
Der Morgen verspricht wieder einen herrlichen Tag. Daher wollen wir heute ein wenig Wandern. Wir fahren mit unserem Auto zum Parkplatz des Chalet Hotel Du Grand Ballon. Von hier wandern wir vorbei an den Ruines de Iáncien Hotel du Grand Ballon und weiter zum Monument des Diables bleus. Dann geht es ein kleines Stück zur zivilen Radarkuppel des Le Grand Ballon hinauf. Hier stehen wir auf 1424m, die höchste Erhebung der Vogesen. Immer wieder haben wir eine herrliche Rundumsicht weit über die Vogesen hinweg. Danach marschieren wir noch zu einem kleinen Plateau und anschließend, mit Blick auf den Lac du Ballon, geht es wieder runter zum Parkplatz.
Wir fahren weiter zum 1362m hohen Hohneck. Auf dem markanten Gipfel mit seinen vielen Wanderwegen machen wir halt und genießen die herrliche Rundumaussicht.
Danach meldet sich der Hunger und wir entschließen uns nach Riquewihr zu fahren. Wir durchstreifen die schöne Altstadt und suchen uns ein kleines Restaurant. Hier gibt es guten Flammkuchen. Danach geht es zurück zum Campingplatz und wir genießen, da wir einen heißen Tag hinter uns haben, die erfrischende Luft und die Ruhe zwischen den Bäumen auf 800 Metern.
Dienstag, 12.09.2023
Grand Hohnack
Nach einer guten Nacht und einem ausgiebigen Frühstück schlüpfen wir in unsere Wanderschuhe und spazieren vom Campingplatz weg zum Restaurant Auberge Obschel. Hier steigen wir in den Rundwanderweg „blau“ über den Grand Hohnack ein. Auf einem herrlichen Waldweg geht es im Schatten bei angenehmen Temperaturen hoch auf 982m. Oben angekommen finden wir schöne Felsformationen, welche an unser Waldviertel erinnern. Auch alte verwachsene Soldatenstellungen aus dem Ersten Weltkrieg finden wir hier. Danach geht es abwärts. Nach insgesamt 2 ½ Stunden sind wir wieder am Campingplatz bei unseren Wohnwägen. Zuerst wird geduscht und danach gibt es ein gutes selbst gekochtes Gröstl. Anschließend faulenzen wir unter unseren Vordachzelten und lassen den Tag ruhig ausklingen.
Mittwoch, 13.09.2023
Colmar
In der Nacht zieht ein ordentlicher Regen über den Campingplatz und es kühlt ziemlich ab. Obwohl vormittags noch dichte Wolken am Himmel hängen, wollen wir heute nach Colmar zum Einkaufen. Wir fahren zum E´Leclerc in Colmar. Hier tanke ich auch gleich unseren Evoque auf und anschließend geht es in den großen Supermarkt zum Einkauf für die nächsten Tage. Der Kofferraum ist voll und war fahren ins Zentrum von Colmar. Vor Petit Venice finden wir sogar einen kostenfreien Parkplatz. Wir marschieren in das touristisch gut besuchte Viertel, gönnen uns Crêpes und flanieren an den alten Fachwerkhäusern am Fluss Lauch entlang. Danach marschieren wir durch die Markthalle Marché Couvert und besuchen anschließend die römisch-katholische Stiftskirche Sankt-Martin (auch Martinsmünster genannt). Bereits durstig, kaufen wir uns in einem kleinen Straßencafé Bier und Orangensaft. In einem Bistro holen wir uns kleine Snacks für den Hunger zwischendurch. Danach geht es durch kleine verwinkelte Gassen wieder zum Auto und zurück zum Campingplatz. Nach einer erholsamen Dusche verkosten wir die eingekauften Köstlichkeiten. Bald geht es müde in die Betten.
Freitag, 15.09.2023
Königsburg und Odolienberg
Heute ist ein Tagesausflug angesagt. Als Erstes steuern wir das Chateau du Haut-Koenigsbourg (die Königsburg) an. Schon von Weitem sehen wir die imposante Burg auf 800 Metern Höhe vor uns. Vom Parkplatz aus erklimmen wir den 900 Jahre alten Bau. Oben angekommen bezahlen wir die € 9,- pro Person Eintritt und durchwandern das riesige Bollwerk. Es geht durch die Wohn- und Residenzräume, sowie durch die, mit Kanonen bestücken Abwehrtürme. Immer wieder geben die Fenster, Schießscharten und Plateaus den Blick über die Rheinebene, die Vogesen und den Schwarzwald frei.
Danach geht es zurück zum PKW und wir fahren weiter zum Mont Sainte Odile (Odolienberg). Der Wallfahrtsort mit seinem Kloster auf einem Felsen erbaut, geht auf das im 8. Jahrhundert gegründeten Adlernest der heiligen Odilia zurück. Wir umwandern zuerst auf dem Außensteg das Kloster. Dabei kommen wir am Taufstein von Munster vorbei. Von der Terrasse hast du einen herrlichen Blick in die Tiefe und wieder über die Rheinebene. Vorbei an der Tränenkapelle (diese ist leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen), kommen wir zum Klostereingang auf der rückwertigen Seite. Im Inneren geht es durch sakrale Gänge zum Klosterhof. Danach besuchen wir die Basilika und das Grab der heiligen Odilia. Anschließend geht es wieder zum Auto.
Über kleine Bergstraßen, durch weite Wälder und Dörfer, fahren wir wieder zurück zum Campingplatz. Müde und hungrig kochen Annemarie und Michael hervorragende Spaghetti Carbonara. Einige Gläschen Rotwein und Bier runden den Genuss ab. Danach geht es unter die Dusche und schön langsam in die Betten.
Samstag, 16.09.2023
Les Trois-Èpis
Heute ist es abwechseln wolkig und sonnig, aber es wird wieder sehr warm. Vormittags fahren wir zum Intermarche in Orbey einkaufen. Anschließend koche ich uns Thunfischsteaks und Garnelen, mit Reis, Kartoffeln und grünen Salat. Nachdem wir das herrliche Essen halbwegs verdaut haben, fahren wir die knapp drei Kilometer nach Les Trois-Èpis. In diesem Wallfahrtsort sind gut 200 Oldtimer zur Registrierung für die morgige Rally versammelt. Wir bestaunen die noch „echten und richtigen“ Autos – nicht solch ein Elektroschrott, welchen wir heute vorgeschrieben bekommen!
Danach besuchen wir die Kapelle und Wallfahrtskirche des Ortes. Die Notre-Dame-des-Trois-Épis entstand 1491 auf Grund einer Marienerscheinung. Am Ort der Erscheinung entstand eine erste Kapelle aus Holz. Zuerst lebte hier ein Eremit, später dann ein Geistlicher. Im Jahr 1636 brannte man die Kapelle nieder, jedoch wurde sie 1640 wiederaufgebaut. Ab 1651 übernahmen die Zisterzienser von Paris die Kapelle und errichteten ein Kloster. 1779 übernahmen Kapuziner das Kloster. Heute wird das Kloster von Redemptoristen bewohnt. Diese errichteten 1968 eine moderne Wallfahrtskirche oberhalb der Kapelle, die 1991 einen dreifachen Turm als Symbol der „drei Ähren“ erhielt. Die alte Kapelle blieb aber als Ort der Marienverehrung erhalten.
Anschließend geht es zurück zum Campingplatz. Ein wenig Plaudern, den morgigen Tag planen, zu Abend essen und dann in die kuscheligen Betten.
Sonntag, 17.09.2023
Am Rheinkanal
Heute verspricht es wieder sonnig und heiß zu werden. Um 09.00 Uhr starten wir den Evoque und fahren nach Kembs an den Rheinkanal. Hier schauen wir beim Schleußen eines Bootes zu. Anschließend fahren wir kurz über den Rhein nach Deutschland rüber und kehren wieder zurück ins Elsass.
Es geht weiter nach Rixheim zum Char Sherman „Le Rochefort“ und Memorial du Pont-du-Bouc. Als Mahnmal des 2. Weltkrieges steht hier am Kanalufer ein Panzer und am anderen Ufer eine Lafette. Dies erinnert an einen Kampf, welchen die Franzosen gegen die Deutschen verloren hatten.
Weiter geht es nach Vogelgrün. Hier besichtigen wir eine Staustufe am Rhein und beobachten die Hebung eines Frachters.
Danach fahren wir nach Neuf-Brisach. Diese alte Festungsstadt wurde Anfang des 18. Jahrhunderts in Form eines Achtecks mit zentralem Exerzierplatz erbaut. Dieser dient heute als Marktplatz. Das Straßennetz in der Stadt ist schachbrettartig angelegt. Außen herum gibt es die noch gut erhaltenen Festungsanlagen. Wir besuchen die Stadtkirche St. Louis aus dem Jahre 1777, welche 1975 wieder aufgebaut und neu eingeweiht wurde. Danach geht es wieder zurück zum Campingplatz.
Montag, 18.09.2023
Munster
In der Nacht zog ein Gewitter über den Campingplatz. Am Morgen ist es noch stark bewölkt, aber trocken. So fahren wir nach dem Frühstück nach Munster (auf Deutsch Münster) und spazieren durch die typisch französische Stadt im Département Haut-Rhin. Berühmt geworden ist die Stadt auch wegen seinem Munsterkäse. Dieser Weichkäse geht auf das 7. Jahrhundert zurück, wo die Mönche zur Haltbarmachung der Milch Käse herstellten. Am Place du Marché reihen sich traditionelle Häuser aneinander, der Löwenbrunnen und die Protestantische Kirche (leider geschlossen). Die Katholische Kirche Saint Léger ist offen und daher besuchen wir deren Inneres. Sehenswert ist die geschnitzte Orgel aus dem Jahre 1886 und die 2008 installierte astronomische Uhr auf dem Podeum. Danach spazieren wir in den Albert Schweizer Park mit seinen schönen alten Bäumen. Anschließen fahren wir durch den idyllischen Ort Katzenthal. Hier thront hoch oben eine große Christusstatue, welche jedoch nur zu Fuß erreichbar ist. Bevor es wieder zurück zum Campingplatz geht, kaufen wir in einer kleinen Bäckerei Brot und Leckereien ein. Wieder zurück, kochen wir uns asiatisches Gemüse mit Nudeln und braten gute Meeresfischsteaks dazu. Hilde und Annemarie machen noch einen Spaziergang, Michael und ich faulenzen vor unseren Wohnwägen. Am Abend zieht wieder kurz Gewitter auf und wir machen es uns in unseren Behausungen gemütlich.
Dienstag, 19.09.2023
In der Nacht zieht ein leichtes Gewitter über den Platz und es regnet immer wieder. Wir frühstücken lange und ausgiebig. Die Wolken reißen immer mehr auf und die Sonne kommt hervor. Die Temperaturen steigen zaghaft aber stetig auf bis 21°C. Zu Mittag kochen wir und anschließen gehen Michael und Annemarie eine kleine Wanderung. Hilde und ich steigen auf unsere MTBs und unternehmen eine kleine Tour. Später treffen wir zufällig mit Annemarie und Michael zusammen. Kurzes Plauscherl und danach geht/fährt wieder jeder seinen Weg. Später treffen wir uns wieder am Campingplatz zusammen. Es geht unter die Dusche und danach gibt es Abendessen. Es wird rasch kühl und so gehen wir um 19.30 Uhr jeder in seinen Wohnwagen.
Mittwoch, 20.09.2023
Mountainbike-Tour
Die Sonne scheint und es wird wieder sehr warm. Daher wollen wir den MTB-Weg Nr. 9 unter die Räder nehmen. Vom CP geht es über das Restaurant Auberge Obschel nach Trois-Epis und dort steigen wir in den beschilderten Weg ein. Am Fritz-Denkmal geht es vorbei und weiter durch den Wald. Auf zum Teil steinigen Trails und durch einige Weingärten, kommen wir runter ins Elsass-Tal. Hier erreichen wir das Chateau du Wineck. Danach geht es durch Katzenthal und weiter nach Ammerschwhir. Hier besuchen wir die Kirche Saint Martin. Die erste urkundliche Erwähnung dieser Kirche stammt aus dem Jahr 977. Die Statuen im Inneren sind Zeitzeugen aus dem 16. Jahrhundert, genauso wie die imposante Rinckenbach-Orgel. Das Rippengewölbe und die bunten Glasfenster prägen das Innere der Kirche. Insbesondere die Glasfenster bei Sonneneinstrahlung zeigen ihre Wirkung.
Danach fahren wir wieder hoch in die Weinhänge und weiter die Beschilderung Nr. 9 hinauf auf 800 Hm zu unserem Campingplatz.
Monument du Galtz
Danch geht es unter die Dusche und anschließend wird guter Reis mit Wok Gemüse und Würsteln gezaubert. Da der Tag noch jung ist, entschließen wir uns noch zu einer kurzen Wanderung zum Monument du Galtz. Dazu fahren wir mit dem Auto nach Trois-Epis. Von diesem kleinen Pilgerörtchen marschieren wir, den Tafeln folgend, den Pfad durch einen lichten Laubwald hinauf zum „Le Monument du Galtz“, einer gigantischen Christusfigur auf einer Aussichtsplattform mit faszinierendem Blick ins Elsass und die Vogesen.
Donnerstag, 21.09.2023
Turckheim
Nach dem Frühstück ist wieder eine Ausfahrt mit dem Auto geplant. Es geht zuerst nach Turckheim. Diese charmante Stadt beeindruckt durch ihre historischen Stadttore und den Fachwerkhäusern. Wir spazieren durch das Haupttor mit der großen Sonnenuhr (Porte de France) und besuchen die Kirche Saint-Anne mit ihrem gotischen Glockenturm und barocker Fassade. Anschließend marschieren wir auf den gepflasterten Sträßchen zwischen den bunten Häusern durch. In einem kleinen Café gönnen wir uns einen Cappuccino und ein Eclair.
Weiter geht es nach Wihr-au-Val. Auch hier besuchen wir kurz die Eglise Saint-Martin mit seinen bemerkenswerten Statuen aus dem 15. Und 18. Jahrhundert.
Danach fahren wir über Munster nach La Schlucht und von hier über die D 61 zum Lac Blanc. Der Lac Blanc ist der größte natürliche See auf der Ostseite der Vogesen von Haut-Rhin. Der eiszeitliche Gebirgssee liegt auf 1052m und ist bis zu 72 Metern tief. Zusammen mit dem südlich gelegenen Lac Noir wird hier ein Pumpspeicherkraftwerk betrieben.
Über Le Bonhomme fahren wir nach Orbey zurück. Im hiesigen Intermache füllen wir unsere Vorräte auf. Wieder beim Campingplatz machen wir uns Spaghetti a olio mit den frisch gekauften Garnelen. Danach sitzen wir noch gemütlich zusammen. Gegen 19.00 Uhr beginnt es zu regnet und wir ziehen uns in unsere Wohnwägen zurück.
Freitag, 22.09.2023
Faulenzertag
Morgens reißen die Wolken wieder auf und langsam kommt die Sonne durch. Doch es will nicht wirklich warm werden. Also faulenzen wir vor unseren Wohnwägen, genießen die tolle reine Luft und Ruhe am Platz. Zu Mittag gibt es dann hervorragende Pariser Schnitzerl mit Reis, Petersilkartoffeln und Salat. Dazu verkosten wir einen guten Rose-Wein aus Turckheim.
Samstag, 23.09.2023
Entscheidungstag
Es bleibt bewölkt und kühl. Also entscheiden wir uns beim Frühstück, dass wir morgen die Heimfahrt antreten wollen. Und so bauen wir am Vormittag noch ab. Am frühen Nachmittag bezahlen wir den Platz und marschieren zum Restaurant Auberge Obschel. Hier lassen wir bei mehreren Aperitifs Obschel unseren gemeinsamen Campingurlaub im schönen Elsass ausklingen.
Des vacances réussies dans un pays magnifique !
... wie der Franzose sagen würde ...
Sonntag, 24.09.2023
Heimreise
Um 08.00 Uhr holen wir unser vorbestelltes Gebäck von der Rezeption und frühstücken anschließend. Alles fertig verstaut, kommen unsere Wohnwägen an den Haken. Um 10.00 Uhr starten wir bei sonnigem, aber kühlem Wetter. Es geht die kurvigen Straßen zügig nach unten und wir kommen gut durch Turckheim. Bei Colmar fahren wir auf die Autobahn auf und mit wenig Verkehr erreichen wir rasch die Grenze zu Deutschland. Da Sonntags keine LKWs unterwegs sind und das Verkehrsaufkommen generell sich in Grenzen hält, kommen wir, trotz zwei/drei kleineren Staus, rasch weiter. Beim ersten Tankstopp, beschließen Michael und ich, dass wir zur Zwischenübernachtung (wie bei der Hinfahrt) nicht den Camping Ampersee bei München ansteuern, sondern nach Hause durchfahren. Es geht, wie bisher, sehr gut weiter. Diesmal umfahren wir München nördlich auf der A99 Richtung Passau. Das sind zwar knapp 80km mehr wie bei der Hinfahrt, aber wir kommen deutlich schneller voran. Kurz vor der österreichischen Grenz tanken wir noch einmal und verabschieden uns voneinander. Wieder in Österreich, kommen wir auch gut an Linz vorbei und dann geht es, mit noch einem kleinen Kaffeestopp, über die A1, S33, S5 und die A5 flott nach Hause. Um 23.00 Uhr hängen wir unseren Wohnwagen im Garten ab.
Das Elsass, eine historische Region in der Rheinebene, stand jahrhundertelang abwechselnd unter deutscher und französischer Kontrolle und weist eine entsprechend gemischte Kultur auf. Die Auswirkungen dieser bewegten Geschichte sind heute noch spürbar und sichtbar. Die malerischen Fachwerkdörfer, die sanften Berge, die deftigen Gerichte, sowie Hänge voll mit üppigen Weingärten und die unendlichen Wälder der Vogesen, haben uns fasziniert. Wir haben die Menschen als durchwegs freundlich und äußerst hilfsbereit kennengelernt. Verkehr war erstaunlicherweise eher gering. Die Autofahrer sind in der Regel sehr rücksichtsvoll unterwegs. Viele Radfahrer und Wanderer prägen die Straßen, Wälder und Berge. Bei einem Urlaub im Elsass sind die Möglichkeiten schier endlos.