Waldviertler Hochland

vom 07.09. bis 23.09.2024

Das Waldviertel umfasst eine Fläche von etwa 4.900 km². Hier findest du schier endlos scheinende Wälder und weniger als 50 Einwohner pro km². Aber auch Wiesen, Felder, Bäche, Flüsse, Teiche, Hochmoore und Heidelandschaften prägen die Landschaft - genauso wie die berühmten "Wackelsteine". Der Manhartsberg trennt im Westen das Weinviertel vom benachbarten Waldviertel. Im Süden bildet die Donau die natürliche Grenze. 


Samstag, 07.09. 2024

Gestern wurden unser Wohnwagen und der Range Rover abreisefertig gemacht. Heute Morgen ging dann der Wohni an den Haken und um 09:00 Uhr fahren wir ab. Bei wenig Verkehr ging es gemütlich und stressfrei nach Groß Gerungs und von hier nach Kinzenschlag zum Campingplatz Waldviertel hoch, welcher auf 840m Seehöhe liegt. Um 11:20 Uhr checken wir ein. Unser Wunschplatzerl ist frei und wir bauen auf. Danach gönne ich mir ein gutes gemischtes Zwettler Bier und anschießend wird ein Nachmittagsschlaferl gehalten. Um 17:30 Uhr gehen wir in den platzeigenen Gasthof Einfalt gut essen. Ein wenig Plaudern mit Campingnachbarn und danach lassen wir den Tag gemütlich ausklingen.


Sonntag, 08.09.2024

40,1 km und 747 Hm
40,1 km und 747 Hm

Wir haben sehr gut geschlafen. Um acht Uhr hole ich die vorbestellten Croissants und Semmeln, frühstücken ausgiebig und danach werden die Mountainbikes für eine Tour startklar gemacht. Den „Waldviertelbahn Radweg“ wollen wir das erste Stück annähernd abfahren. Dieser verläuft von Groß Gerungs (Start beim Bahnhof) über Weitra nach Gmünd. Die abwechslungsreiche Tour führt nicht nur an der Bahnstrecke entlang, sondern auch durch die typische Waldviertler Landschaft mit viel Wald und kleinen Orten. Also starten wir von unserm Campingplatz und fahren über den Marhatsweg durch den kleinen Ort Marharts und kommen nach Klein Reinprechts. Von hier geht es zur B119 und auf dieser nach Groß Gerungs. Bei der Suche nach dem Bahnhof verfranzen wir uns etwas, aber bald stoßen wir auf die erste Beschriftung des „Waldviertelbahn Radweg“. Wir fahren über die L8301. Der Beschilderung folgend, biegen wir später rechts weg auf die L7295 und infolge bringt uns die L7297 nach Langschlag. Wir durchfahren den Ort, in welchem wir am Rückweg einkehren werden. Weiter geht es die L7289. 

Nach ca. 2,2 km verlassen wir den „Waldviertelbahn Radweg“ und biegen links weg. Nun folgen wir dem „Bahnwanderweg – Kleiner Semmering“. Auf tollen Waldwegen und Singltrails umfahren wir den Kleinen Semmering mit seinen 840 Metern Höhe. Wir treffen wieder auf die Waldviertler Bahnstrecke. Kurz vor dem Bahntunnel wird jedoch der Weg unbefahrbar und zwingt uns zur Umkehr. 

Wir fahren dieselbe Strecke wieder zurück nach Langschlag und kehren hier zum Essen in den Landgasthof Waldviertler-Hof ein. Bei äußerst freundlicher Bedienung speisen wir sehr gut. Anschließend geht es wieder die L7297 hoch und wir biegen nach Kasbach ab. Von hier fahren wir über Harruck bis nach Klein Reinprechts. Jetzt wollen wir noch an der Klauskapelle vorbeischauen. Die Klauskapelle ist einer von vielen Plätzen der Kraftarena Groß Gerungs zum Innehalten. Die Kapelle war ursprünglich ein Lust- und Badehaus an der Zwettl. An den Herzerln in den Fensterläden ist dies heute noch zu erkennen. Aus Harruck ersteigert dann 1933 ein Gasthausehepaar das Grundstück mit dem Blockhaus. Die Frau des Wirtsehepaares stiftet im Andenken an ihren gefallenen Sohn dieses dann für kirchliche Zwecke. Im September 1948 wird das Blockhaus in eine Kapelle umgewandelt und geweiht. Wer die Glocke läuten kann, dem soll laut Sage ein Wunsch in Erfüllung gehen.

Danach fahren wir über den gut befahrbaren Wanderweg wieder nach Klein Reinprechts und von hier geht es über Marharts zurück zum Campingplatz. Es sind bereits alle Camper, bis auf einen Holländer, abgereist.

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Montag, 09.09.2024

 

Wir hatten wieder eine angenehme Nacht. Anfangs noch 20°C, sinkt während der Nacht die Temperatur und ab 03:00 Uhr beginnt es zu regnen. Wir haben nur mehr 13°C und es ist windig. Auch tagsüber regnet es immer wieder. Der Wind legt sich jedoch, aber die Temperatur steigt nicht mehr an. Daher fahren wir nach Groß Gerungs zum Einkaufen. Anschließend gehen wir essen. Zurück bei unserem Wohnwagen, haben wir wieder nur einen Campingkollegen am Platz. Eine Regenwolke zieht dann gegen Abend noch einmal drüber und dann schafft es die Sonne durch die Wolken und ein herrlicher Regenbogen spannt sich über den Campingplatz.


Dienstag, 10.09.2024

 

Am Morgen regnet es noch etwas, aber nach dem Frühstück lockert es auf und die Sonne bemüht sich zwischen den Wolken hervor. Daher entschließen wir uns einige Kraftplätze der Kraftarena Groß Gerungs abzuwandern. Als erstes fahren wir nach Böhmsdorf und hier außerhalb des Ortes zu einem Parkplatz, von welchem aus wir zum „Kierlingstein“ wandern. Dieses Naturdenkmal, mitten in einem wunderschönen Wald, liegt auf vier großen Steinblöcken und ist 6m lang. Den obersten Stein erklimmt man über eine Holzleiter. Hier findest du eine etwa 40cm Vertiefung im Felsbrocken, die immer mit Wasser gefüllt ist. Diesem Wasser wird der Legende nach eine heilende Wirkung (Augen) nachgesagt. Auch Schönheit soll es verleihen!? Der Platz neben dem Stein soll sich positiv und ausgleichend auf das vegetative Nervensystem auswirken.

Zwischenzeitlich ist es Mittagszeit geworden und so fahren wir wieder nach Langschlag zum Landgasthof Waldviertler-Hof. Hier essen wir wieder sehr gut. Danach wollen wir zur „Weltkugel“. Doch vorher schauen wir noch bei der „Friedenskapelle“ kurz außerhalb von Groß Gerungs, am Wanderweg Nr. 37 liegend, vorbei. Die Friedenskapelle wurde im Jahr 1945 als Dank, dass die Heimat im Krieg vom Schlimmsten verschont geblieben war, aus Feldsteinen erbaut.

Jetzt wollen wir weiter zu einem weiteren Objekt der Kraftarena Groß Gerungs. In der Nähe von Schloss Rosenau findest du die „Weltkugel“. Sieben Meter im Durchmesser und 500 Tonnen an Gewicht hat dieser runde Granitstein. Seine Form erinnert an einen Globus und seine Umgebung soll energetisch positiv aufgeladen sein.

Im Neuwald bei Ober Neustift liegt ein archäologisches Rätsel. Eine fast sieben Meter hohe „Steinpyramide“, deren Abstufungen kreisförmig angeordnet sind und direkt auf sternförmig ausgerichteten geomantischen Linien steht. Deshalb wird dem Gebilde auch eine starke Energie zugeschrieben. Über Zeit und Urheberschaft der Pyramide herrscht bis heute Rätselraten. Im Laufe der Zeit ist ein Teil der Pyramide bereits abgerutscht und die gesamte Konstruktion wird deshalb mit einem Zaun geschützt. Zwei erhöhte Beobachtungspunkte ermöglichen dir jedoch einen guten Blick auf die Pyramide.

Wandern, Schauen und Staunen in einer echten und unverfälschten Natur macht müde. Daher, wieder beim PKW, fahren wir zurück zu unserem Campingplatz.


Mittwoch, 11.09.2024

Wir hatten wieder eine angenehme Nacht und der herrliche Sonnenaufgang lockt uns aus dem Bett. Das Frühstück gehen wir gemütlich und ausgiebig an. Die Sonne kommt immer mehr hervor und die Temperatur liegt gegen 09:00 Uhr bei knapp 14°C. Tagsüber sollen es dann doch noch bis 19°C werden. 

 

41,5 km und 705 Hm
41,5 km und 705 Hm

Wir steigen auf unsere MTBs und fahren erst mal auf der Straße bergab nach Egres. Ab hier orientieren wir uns nach dem Weinsbergerwald Radweg. Über Mühlbach erreichen wir Wiesensfeld und von hier fahren wir nach Griesbach weiter. Jetzt fahren wir wieder hoch nach Mühlbach. Leider wurde im Ort ein Lichtmast versetzt und dabei die Radtafel nicht mehr richtig positioniert. So müssen wir den Weg nach Groß Gerungs erfragen. Wir fahren östlich an Groß Gerungs vorbei und kommen nach Blumau. Von hier geht es runter nach Etzen. Im Landgasthaus Mathe kehren wir ein. Bereits in der vierten Generation werden hier Gäste bewirtet. In der gemütlichen Gaststube wirst du mit moderner Wirtshausküche, saisonalen und regionalen Schmankerln verwöhnt. Gestärkt geht es wieder die gleiche Strecke zurück Richtung Groß Gerungs und über Egres fahren wir dann hoch zu unserem Campingplatz.

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Donnerstag, 12.09.2024

In der Nacht beginnt es zu regnen. Der Regen hält in Folge hartnäckig an. Auch die Temperaturen sinken auf bis zu sechs Grad ab. Tagsüber steigen die Temperaturen kaum über acht Grad. Auch für die nächsten Tagen sind viel Regen und kühle Temperaturen vorhergesagt. Wir nehmen es, wie es kommt. Daher fahren wir einkaufen, um uns einen Vorrat anzulegen und Hilde deckt sich mit Wolle und Stricknadeln ein - sollen warme Socken daraus werden 😉.


Freitag, 13.09.2024

 

Die Nacht regnet es durch (4°C) und auch tagsüber Regen, Regen, Regen. Auch der Wind wird stärker und bläst zeitweilig mit starken Böen! Zu Mittag fahren wir zum Landgasthaus Mathe essen. Heute gibt es Hausgebeizte Ripperl mit Braterdäpfel, Krautsalat und Knoblausauce. Hilde nimmt das Menü Rindssuppe mit Nudeln und gefüllte Zucchini mit Tomatensauce und Erdäpfel. Echt lecker und riesige Portionen zu moderaten Preisen. Es regnet kräftig weiter und es wird immer stürmischer. Hilde beginnt Socken für uns zu stricken.


Samstag, 14.09.2024

Die ganze Nacht hat es durchgeregnet und es stürmte böig zwischen 50 und 60 km/h bei rund 6°C. Unser Sonnenvordach mit den Seitenteilen hat dem Sturm bis dato gut getrotzt. Trotzdem hatten wir sehr gut geschlafen.  Nach einem ausgiebigen Frühstück relaxen wir in unserem kuschligen Wohnwagen. Zu Mittag koche ich unter dem Sonnenvordach. Heute gibt es Spinat, Erdäpfelschmarrn und Wurstschüsserl mit Spiegelei.

 

 

Danach wir wieder gefaulenzt. Hilde strickt an ihren Socken weiter. Gegen Abend werden die Windböen stärker und erreichen in der Nacht bis zu 80/90 km/h. 


 Sonntag, 15.09.2024

 

In der Nacht haben wir kaum geschlafen. Der Sturm und Regen peitscht an den Wohnwagen und das Sonnenvordach (hält recht gut) flatterte ordentlich bei den starken Böen. Im Haupthaus vom Campingplatz ist Wasser in den Keller eingedrungen und in Folge die Wasserpumpe ausgefallen. Daher gibt es zurzeit kein Wasser im Sanitärgebäude und am gesamten Campingplatz. Nach dem Frühstück funktionieren aber die Wasserleitungen wieder. Gegen 13:00 Uhr beruhigt sich der Sturm und reduziert sich auf gelegentliche Windböen. Auch der Regen wird leichter und geht, bis auf einige wenige Regenpausen, auf Nieselregen über. Von unseren Verwandten und Nachbarn zu Hause, bekommen wir laufen erschütternde Bilder von der Wasserkatastrophe übermittelt. Bei unserem Haus ist Gott sei Dank nur etwas Wasser, welches aber keine Schäden anrichtet, in den Wintergarten eingedrungen. Gegen 14:00 Uhr fahre ich in die Stadt Groß Gerungs runter. Gravierde Schäden sind nicht zu sehen. „Nur“ das örtliche Sägewerk steht komplett unter Wasser, da die Zwettl aus den Ufern getreten ist.

Wieder zurück am Campingplatz, beginnen wir zu kochen. Ich schneide eine Hühnerbrust in Streifen und würze diese mit Honig und Sojasauce. Unser kleiner Reiskocher wird befüllt, Hilde bereitet inzwischen einen guten Bohnensalat vor und ich baue wieder unsere Feldküche auf. Der Reiskocher dampft vor sich hin und ich brate das Hühnerfleisch. Wir essen gemütlich im Wohnwagen. Danach ist relaxen und wieder stricken angesagt. Heute werden wir sicher früher, aber beruhigter schlafen gehen.


Montag, 16.09.2024

 

Kein Sturm mehr in der Nacht. Daher haben wir diesmal wieder hervorragend geschlafen. Gegen Morgen beginnt es wieder zu regnen. Wir frühstücken gemütlich und anschließend fahre ich nach Groß Gerungs zum Expert Menhart Installateur und tausche eine 11kg Euro-Gasflasche um wahnsinnige € 44,20!?

Danach wollen wir zum Kristallium in Hirschenwies bei Moorbad Harbach. Bereits vor 300 Jahren haben die Familie Weber in einer Glashütte gewirkt. Seit mehr als 100 Jahren wird am heutigen Standort von den Familiennachfolgern Kristallglas geschliffen. Bei einem Rundgang wirst du Anfangs vom heutigen Chef Erwin Weber über die Geschichte und das Werden über die jahrhundertlange Tradition der Glasmacher im Waldviertel eingeführt. Anschließend erfährst du in einem kurzweiligen Film einen Einblick in dieses alte Handwerk des Glasschleifens. 

Beim Rundgang dann selbst, bekommst du umfassende Informationen über den Ursprung sowie den Weg des Glases im Waldviertel. In den anschließenden Schauräumen und Vitrinen kannst du dich dann von dem Werkstoff Glas eindrucksvoll faszinieren lassen.

„DAS GLAS MACHT DIE MUSIK“ – hier kannst du, mit moderner Technik kombiniert, den Klang von Glas mit deiner Lieblingsmusik erleben.

Besonders beeindruckt haben uns die in Glas eingearbeiteten Fotos, insbesondere die 3D Varianten. Du bringst dein Foto digital oder analog mit und innerhalb weniger Tage erhältst du mit individueller Gravur dein Andenken oder deine Geschenkidee.

Im Shop erstehen wir dann für uns und unsere Daheimgeblieben auch noch herrliche Souvenirs. Es regnet unermüdlich weiter. Da sich langsam Hunger bemerkbar macht, fahren wir in die älteste Braustadt Österreichs Weitra. Am Rathausplatz kehren wir in das rustikale Wirtshaus Rathskeller Weitra ein. Hier essen wir einen hervorragend faschierten Braten mit Safterl und Erdäpfelpüree. Ich genehmige mir dazu ein „Keller Hausbier“ - ein süffiges Pils, welches speziell für den Rathskeller gebraut wird.

Danach gibt es in der Konditorei Weingartner, auch am Rathausplatz noch Eiskaffee, Topfentorte und Espresso für uns. Mehr als gesättigt, gehen wir noch in den Walala (Waldviertler Land-Laden). Hier findest du ausgewählte Köstlichkeiten der Region und qualitativ hochwertige Lebensmittel. Auch traditionelle Weitraer Bierspezialitäten und ein Kaffeehaus in gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre erwartet dich hier.

Dann geht es wieder zurück zum Campingplatz. Der Regen bleibt und nach 16:00 Uhr kommt wieder lebhafter Wind auf. Also rein in den Wohnwagen, die ALDE-Heizung an und den Rest des Tages faulenzen.


Dienstag, 17.09.2024

 

Heute Morgen um 07:00 Uhr wieder ein wunderschöner Sonnenaufgang. Nach Tages des schweren Regens einfach eine Wohltat. Die Sonnenstrahlen wärmen und lassen die Wiesen dampfen. Wir Frühstücken und machen anschließend eine kleine Rundwanderung vom Campingplatz weg. Der 4,3 km lange „TEDDY Bärentrail“ startet beim Gasthof Einfalt. Von der Straße rechts weg steigst du in den Wanderweg ein. Im Dorf Klein Wetzles kommst du an der Dorfkapelle vorbei. An einigen Häusern geht es über hintaus wieder auf weite Wiesen mit netten Ausblicken. Bald tauchen Waldrücken auf. 

Auf einem Güterweg zeigt dir eine Tafel den Stichweg zu einem Alpakahof. Wir sparen uns die 270m und folgen dem Teddybärentrail weiter in den Wald. Es geht an herrlichen Fichten- und Föhrenbäumen vorbei. Die mächtigen Granitblöcke mit saftig-grünem Moos überzogen, prägen das so typische Waldviertel. 

Die dazwischenliegenden Wiesen zeugen mit ihren breiten Rinnsalen von den starken Regenfällen der letzten Tage. In einem runden Bogen geht es wieder zurück zum Gasthof Einfalt. Als wir ankommen, wird von der Feuerwehr gerade der Keller ausgepumpt. Nach weinigen Schritten sind wir bei unserem Wohnwagen.

Für unser Mittagessen kochen wir wieder selbst. Heute gibt es leckere Parischer Schnitzerl von der Hühnerbrust. Danach fahren wir nach Groß Gerungs einkaufen. Anschließend fahren wir 23 km weiter nach St. Wolfgang. Der Ort liegt etwa 4 km südlich von Weitra und beherbergt eine imposante Wallfahrtskirche. Diese wollen wir besichtigen. Die, auf einer Geländestufe mit einer Länge von 42 m, einer Breite von 21 m und einer Höhe von 14 m, liegt dominierend über dem Ort und ist bis heute die größte Dorfkirche der Diözese St. Pölten. Wir haben Glück, die Kirche ist offen. Die Geschichte der Wallfahrtskirche geht auf 1400 zurück. Der Bau ist eine gotische Hallenkirche mit einem weiten, dreischiffigen Hallenraum über einem fast quadratischen Grundriss. Ende des 17. Jahrhunderts erhielt die Kirche einen mächtigen frühbarocken Hochaltar, den der aus Tirol stammende Tischlermeister Balthasar Threyer aus Weitra anfertigte. Der in drei gleich breite Achsen geteilte Altar wurde für die drei Bischofsfiguren konzipiert mit dem Kirchenpatron Wolfgang in der zentralen Nische, flankiert von Erasmus und Nikolaus. 1979 wurden an den Seitenwänden des Chors Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert entdeckt, deren ältere Schicht 14 Szenen aus dem Leben des hl. Wolfgang zeigt. An der Nordwand steht ein Hochaltar aus 1760 mit dem Altarblatt Glorie des hl. Nikolaus von Martin Johann Schmidt und trägt die Figuren Florian und Donatus. 

Wir verweilen stark beeindruckt in der Kirche. Über den danebenliegen Friedhof gehen wir wieder zu unserem Auto und fahren zurück zum Campingplatz. Zum Abendessen, gegen 18:00 Uhr, bringt uns der Himmel noch einmal einen kurzen, aber starken Regenguss.


Mittwoch, 18.09.2024

 

Der Campingplatz liegt am Morgen in herrlichem Nebel. Bald kämpft sich die Sonne durch und es wird warm. Heute wollen wir eine Wanderung auf den Nebelstein unternehmen. Mit seiner Höhe von 1.017 Metern ist der Nebelstein eine der höchsten Erhebungen des Waldviertels. Wir fahren zum Märchenhotel (Waldpension Nebelstein) in Maißen bei Moorbad Harbach und parken unseren Rang Rover am Parkplatz unterhalb des Hotels. Hier finden wir auch den Einstieg in den Wanderweg zum Nebelstein. Die Gesamtrunde würden 11 km sein. Aufgrund der noch vorherrschenden Nässe und des teilweisen matschigen Untergrunds, entschließen wir uns die Route abzukürzen. Insgesamt werden es dann doch knapp 7,5 km. 

Es geht durch den Wald und als erste Station erreichen wir die „Holzwerkstatt“. Hier erfährst du alles über die wichtigsten Holzarten und wie ein Baum funktioniert, z.B. über seine Atmung, seinen Wasserkreislauf und seine CO²-Bindung.

Weiter geht es durch den Wald, an Bauernhöfen vorbei und erreichen die Stelle, wo wir die Route abkürzen wollen und halten uns jetzt Richtung Parkplatz Nebelstein.

So erreichen wir den „Grenzblick“. Hier durch eine große Holzkugel gibt es einen eindrucksvollen Blick in die Landschaft und zu den Nachbarn nach Tschechien. Wie durch einen Spiegel zeigt dir ein Blick durch das „Visholo“ die Namen von Bergen und Dörfern, welche direkt in die Landschaft eingeblendet.

Danach wandern wir weiter zum Parkplatz Nebelstein und steigen über den Panoramaweg durch den Wald zur Nebelsteinhütte auf. Laut Öffnungszeiten müsste diese heute geschlossen sein (nur Freitag – Sonntag bzw. feiertags geöffnet). Zu unserer Überraschung ist heute jedoch offen und wir werden freundlich empfangen. So entschließen wir uns vorerst einzukehren. 

Nachdem wir hervorragend gegessen haben, geht es gestärkt auf den Gipfel des Nebelsteins. Die 17 Höhenmeter Anstieg von der Hütte weg zum Gipfelkreuz ist schnell geschafft. Zwei Plattformen gilt es dann über Eisenstiegen zu erklimmen. Von hier hast einen herrlichen Rundumblick. Leider ist die Luft getrübt und die Fernsicht nicht optimal. Trotzdem sind das Panorama und die Aussicht einzigartig. 

Schön langsam geht es zur letzten Etappe zurück zum Ausgangspunkt. Auf einem mit Steinen und Wurzeln schmalen Steg marschieren wir in Serpentinen ordentlich nach unten. Auf dem anschließenden Forstweg geht es dann flott zum nächsten Erlebnispunkt. In einem überdimensionalen “Pollen“ präsentiert sich hier das einzigartige Hochmoor rund um den Nebelstein mit seiner hochkomplexen und wertvollen Pflanzen- und Tierwelt!

Danach kommen wir an einer Moor-Bar und einer kleinen Ortskapelle vorbei. 

Jetzt ist es nicht mehr weit und wir erreichen nach knapp 7,5 Kilometern wieder unser Auto am Parkplatz vor dem Märchenhotel.


Donnerstag, 19.09.2024

 

Es beginnt wieder ein schöner Tag. Zwar etwas frisch bei nur 7°C am Morgen, aber die Sonne lacht bereits vom Himmel. Heute unternehmen wir eine kleine Wanderung vor Ort. Wir marschieren runter nach Kinzenschlag und biegen dann in ein Waldstück ein. Es geht an einem kleinen Bächlein entlang. Wie man aus den Auswaschungen sieht, war dieses in den letzten Tagen zu einem kleinen Fluss geworden. Die Wege sind noch nass und immer wieder müssen wir größeren Pfützen ausweichen. Bei Klein Grundholz halten wir uns links. Wir kommen wieder durch ein kleines Waldstück. Hier finden wir auch eine Handvoll Schwammerl. Danach erreichen wir den Fluss Zwettl. Hier ist der Pegelstand noch relativ hoch und die angrenzenden Wiesen stehen unter Wasser. Hier biegen wir wieder links weg und über Manharts geht es zurück zum Campingplatz.

Die gesammelten Pilze werden geputzt und geschnipselt. Bandnudeln werden aufgesetzt. Dann röste ich die Zwiebeln in der Pfanne an, gebe die Pilze dazu und gieße Schlagobers darüber. Dazu kommen Salz und Pfeffer. Mit frisch gepflückten Kräutern aus dem Wald und frisch geriebenem Parmesankäse wird abgeschmeckt. Danach lassen wir es uns schmecken.  


Freitag, 20.09.2024

 

Der Tag beginnt sonnig aber kühl. Tagsüber ziehen dann immer wieder Wolken drüber und lebhafter Wind macht sich auf. So steigen heute die Temperaturen kaum über 16°C. Wir entschließen uns zum Mandelstein zu fahren und auf diesen hinauf zu wandern.  Wir parken am Parkplatz vor dem Einstieg und wandern in ca. 20 Minuten hoch zu Gipfel. Auf dem Weg zum Gipfelkreuz kommen wir an einem Klanghäuschen und an der Gedenkkapelle vorbei. Der Mandelstein selbst ist 874 m hoch und bietet von seiner Aussichtsplattform einen herrlich weiten Ausblick ins Land und zu den tschechischen Nachbarn.

Wir steigen wieder ab und gehen noch kurz unter der Gedenkkapelle links weg den Gipfelrundweg gegen den Uhrzeigersinn. Hier kommst du immer wieder an herrlichen Steinformationen vorbei.

Wieder beim Auto, fahren wir weiter nach Heinrichs. Hier schauen wir noch in die neugotische Kirche hinein, welche aus heimischen Granitsteinen erbaut wurde.

Danach fahren wir nach Weitra. Hier wollen wir das Schloss Weitra besichtigen. Im Rahmen der NÖ Landesausstellung 1994 wurde das Schloss von Grund auf renoviert und in Folge vom Turm bis zu den Kellern der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wir finden knapp davor einen Parkplatz und gehen hoch zum Schloss. Nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten, steigen wir zuerst zum Turm hoch. Allein der Aufstieg ist schon erlebnisreich. Aber noch imposanter ist der grandioser Ausblick von oben auf das Weitraer Land bis hinein nach Böhmen, und natürlich der herrliche Blick auf die historische Altstadt Weitras aus der Vogelperspektive.

Wir steigen wieder ab. Infolge besichtigen wir das Schlossmuseum, das Schlosstheater und im Keller die Erlebniswelt Bier, sowie die Ausstellung Schauplatz Eiserner Vorhang.

Leicht Müde von der Wanderung und dem Turmsteigen fahren wir zurück zu unserem Wohnwagen. Es geht unter die Dusche und danach gemütlich zum Abendessen mit gebackenen Karpfen in den Gasthof Einfalt am Platz.


40km / 790Hm
40km / 790Hm

Samstag, 21.09.2024

 

Wieder lacht bereits am Morgen die Sonne vom Himmel. Es hat zwar anfangs nur 8°C, später werden es bis zu 18°C und es ist windig. Trotzdem wollen wir heute eine Radtour wagen. Vorerst geht es runter nach Egres. Kurz nach dem Ort biegen wir links weg und kommen nach Freitzenschlag. Hier steigen wir in den Granittrail ein. Der Waldboden ist noch ordentlich matschig, aber wir arbeiten uns gekonnt durch. So erreichen wir Kottingnondorf. Weiter geht es nach Selbitz und Kirchbach. Von hier weg halten wir uns nach Rappottenstein. Über Grünbach kommen wir in den Ort, durchfahren diesen und halten uns jetzt an die Wegweiser zur Burg Rappottenstein. Die Straße zur Burg ist für den Verkehr gesperrt, da die Straße unterspült und teilweise weggerissen ist. Mit den Rädern kommen wir aber gut durch. Der kleine Kamp führt ordentlich Wasser. Jetzt geht es noch einmal mit kräftigem Pedaltritt hoch bis zur Burg Rappottenstein.

Da die Burgführungen erst in ca. zwei Stunden beginnen würde, rasten wir nur kurz und machen uns wieder auf den Rückweg. 

Es geht zurück zum Ort Rappottenstein und von hier fahren wir auf der B124 bis zum kleinen Ort Neustift rechter Hand. Über Hausbach und Wiesensfeld erreichen wir Mühlbach. In den Wäldern dazwischen finden wir einige Schwammerl. Nicht alle genießbar. Eh klar, aber schön anzusehen. Einige genießbare Prachtstücke wandern in den Rucksack.  Somit steht für Sonntag einem herrlichen Essen nichts mehr im Wege.

Ab jetzt ist es nicht mehr weit zum Campingplatz. Stets bergauf kommen wir wieder über Egres zu unserem Wohnwagen. Ab unter die Dusche und dann ins Gasthaus Einfalt. Grießnockerlsuppe, Zwiebelrostbraten und Zwetschkenknödel – die verlorenen Kalorien sind schnell mehr als wett gemacht 😋😉.


22.09.2024

 

Ein schöner, sonnig und warmer Tag. Da für Dienstag wieder eine Kaltwetterfront mit Regen angesagt ist, entschließen wir uns heute abzubauen und morgen noch im Trockenen nach Hause zu fahren. Wir frühstücken gemütlich. Danach schauen wir noch nach Groß Gerungs runter zum Einkauf und auf die Bank. Zwischenzeitlich trocknet auf dem Sonnenvordach und den Seitenteilen der Nachttau ab. Wieder zurück ist alles trocken. Jetzt wird abgebaut und verstaut. Danach kochen wir uns die von gestern gefundenen Schwammerln zu einer Schwammerlsauce mit Reis und Erdäpfeln. Ausreichend gesättigt relaxen wir den restlichen Tag in der Sonne.


23.09.2024

 

Nach einer ruhigen und guten Nacht, gibt es ein ausreichendes Frühstück. Danach wird das Stromkabel abgesteckt, die Wassertanks entleert und der Wohnwagen kommt an den Haken. Ich gehe in die Rezeption zahlen und um 10:15 Uhr starten wir unsere Heimfahrt. Nach gut 170 Kilometern parken wir wohlbehalten zu Hause ein.



TIPPS

 

WALDVIERTEL CAMPING | Gasthof Einfalt

Fam. Einfalt

3920 Groß Gerungs, Kinzenschlag 11

Tel.: +43 (0) 2812 / 83 20

gasthof@einfalt.net, www.gasthof-einfalt.at

 

Waldviertel Hof

Familie Mayerhofer

3921 Langschlag, Franz Diebl-Straße 41

Tel: +43 (0) 2814 8286

hotel@waldviertler-hof.at, www.waldviertler-hof.at

 

Rathskeller Weitra

Matthias Bachofner

3970 Weitra, Rathausplatz 8

Tel.: +43 (0) 2856 2296

office@rathskeller-weitra.at, www.rathskeller-weitra.at

 

Landgasthaus Mathe

3920 Groß Gerungs, Etzen 3

Tel.: +43 (0) 2812 8336       

gasthausmathe@aon.atwww.gasthausmathe.com

 

KRISTALLIUM | Cafe-Pension Kristall

Fam. Weber

3970 Moorbad Harbach, Hirschenwies 53 

Tel.: +43 (0) 2858 5236

office@kristallium.at, www.kristallium.at